Daniel war mittlerweile wirklich genervt. Ja, nicht nur ein bisschen, sondern wirklich! Er wusste doch selbst, dass er in Moment in der Schule versagte, doch wenn man deswegen immer und immer wieder kritisiert wurde, motivierte das einen nicht gerade...
Als er endlich das Klassenzimmer verlassen durfte, schmiss er erleichtert sie Tür hinter sich zu und wollte nur noch nach Hause. Einfach nach Hause und ausspannen!
Schleppend lief er durch den Flur, die Tür in die Freiheit war nur noch einige Meter entfernt, als sich ihm plötzlich in den Weg stellte. Mit einem strahlenden Lächeln und einem geübten Augenaufschlag blickte sie ihm entgegen.
"Geh mir aus dem Weg, Jem", forderte er bestimmt und schaute sie finster an.
"Hi Daniel", antwortete sie bloß und dachte gar nicht daran, sich zu bewegen.
"Jem, ich hab da jetzt echt keinen Bock drauf. Wir sind Geschichte und ich hab wirklich einen schlechten Tag hinter mir, also lass mich einfach gehen", versuchte er es erneut.
"Oh Daniel", fing sie an, zog eine Schnute und schluchzte einmal gespielt auf, "bitte gib uns noch eine Chance. EINE EINZIGE", bat sie und blickte herzzerreissend.
Daniel reagierte gar nicht mehr auf dieses Theater, da sie es alle zwei Tage abzog.
Unbeteiltig starrte er in ihr Gesicht, das nass war von falschen Tränen.
"Verdammt, ich will nichts mehr von dir, kapierst du das nicht? Es ist aus! Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss noch für den morgigen Physiktest lernen", verabschiedete er sich unterkühlt und schob sie aus dem Weg.
Sie rief ihm noch irgendwas Unverständliches hinterher, doch er war bereits aus der Tür und auf dem Weg nach Hause.